Vergangene Leben: Was erinnert dich? Wen erkennst du wieder? Hast du angeborenen Talente?
Gerade habe ich auf einem Spaziergang durch meinen neuen Heimatort auf Teneriffa einige Maispflanzen in einem Garten entdeckt. Ich musste daran denken, dass Mais für mich irgendwie immer ein Symbol von Reichtum darstellt. Obwohl mich der Geschmack von Mais gar nicht so beeindruckt, liebe ich dieses kräftige saftige Grün der Pflanzen ganz besonders. Und zwar seit meiner Kindheit. Ganz liebevoll habe ich als kleiner Dötz Maiskörner auf der Fensterbank zum Keimen gebracht, mich an den wunderbar kräftigen Keimlingen erfreut und sie dann in meinem eigenen kleinen Garten angepflanzt.
Nun bin ich außerdem ein Mittel- und Südamerika-Liebhaber und habe in meinen Fernreisen besonders oft Länder besucht, in denen Mais eine wichtige Rolle spielt. Mittlerweile lebe ich auch (wieder?) in einem spanisch-sprechenden Land, das mich in vielen Bereichen stark an Südamerika erinnert.
Man sagt ja, diese besonderen Vorlieben wären vielleicht Indizien für frühere Leben in solchen Ländern. Da ich mich nun gerade mit den letzten beiden Blog-Artikeln intensiv mit dem Thema Wiedergeburt beschäftigt habe, ist mein Unterbewusstes mit Sicherheit auch gerade am Herumwühlen in alten Erinnerungsfetzen, und bringt vielleicht gerade hier und da mögliche Erinnerungen zum Vorschein. (Hatte ich vielleicht vor ein paar hundert Jahren mal eine Mais-Plantage oder ein eigenes Maisfeld, z.B. in Costa Rica – wo ich schon nach wenigen Tagen das Gefühl hatte, ich müsste dort ein Grundstück kaufen?)
Ähnlich denke ich bei manchen Menschen, die in mein Leben treten, bei denen ich schon nach kurzer Zeit das Gefühl habe, ich würde sie schon ewig kennen. Oder die, an die ich aus irgendeinem Grund fast täglich denken muss. So als hätte ich schon viele Leben mit ihnen verbracht. Besonders aufmerksam soll man ja auch bei Liebesbeziehungen sein, die einem auch viele Jahre nach deren Ende immer noch nicht aus dem Kopf gehen. Oder Freundschaften, bei denen man jemandem helfen möchte – vielleicht hat die gleiche Seele einem schonmal in einem anderen Leben weitergeholfen?
Bei scheinbar angeborenen Talenten sieht es nicht anders aus: es gibt Dinge, die kann man so gut, als hätte man sie schon jahrzehntelang in einem anderen Leben an einem anderen Ort geübt. Das sind meistens Fähigkeiten, die man überhaupt nicht als etwas besonderes sieht – darum schwer zu entdecken! Aber umso lohnender, wenn man sie erkennt und nutzt.
Für das Leben im Hier und Jetzt ist es übrigens eigentlich völlig egal, ob diese Vermutungen mit vergangenen Leben nun zutreffen oder nicht. Das Denkmodell der Wiedergeburt gibt einem die Möglichkeit, über das eigene Leben nachzudenken. So hilft es vielleicht dabei seine Talente zu erkennen, die wichtigen Freundschaften von den Bekanntschaften zu unterscheiden, die eigenen Ziele besser zu verstehen? Vielleicht hilft es auch, nach Höherem zu streben und sich weiterzuentwickeln. Denn das scheint so oder so der Sinn der Schöpfung zu sein, ob wir die Mechanismen des Lebens nun verstehen oder nicht.